In den Saadabad Palastanlagen erholte sich der letzte Schah Mohammad Reza Pahlavi von seinen Regierungsgeschäften. Auf 110 Hektar befinden sich ganze 18 Paläste in denen teilweise Museen untergebracht sind. Je nachdem was du dir anschauen möchtest, musst du unterschiedlich teure Tickets zwischen 2,50 € und 5 € lösen. Ich selbst habe dabei das Muze-ye Honarha-ye Ziba-Museum, das regionale und europäische Malereien aus dem 17. – 20. Jahrhundert zeigt und einem Museum mit Bilden eines bekannten iranischen Miniaturmalers besucht.
Von den Palästen ist der Grüne und der Weiße Palast besonders hervorzuheben. Der ältere Grüne Palast wurde 1928 von Vater des letzten Schahs von Persien erbaut. Hier erwarten dich zahlreiche Stuckverzierungen und ein Raum komplett mit kleinen Spiegelmosaiken ausgekleidet. Seinen Namen erhielt der Palast von der grünen Mamorverkleidung.
Ein Palast war nicht genug darum enstand 1936 der größere Weiße Palast. Der Mamor darin stammt aus Yazd. In 54 Räumen und 10 Sälen ließ man es sich gut gehen und empfing Gäste. Zahlreiche Kronleuchter und auch einige Selbstbildnisse schmücken die Räume des wohl sehr von sich selbst überzeugten Schahs. (Metrostation: Tajrish + 30 min Fußweg)
Das Holy Defense Museum beschäftigt sich mit dem unmenschlichen 1. Golfkrieg zwischen Irak unter Saddam Hussein, der nicht einmal vor Giftgas zurückschreckte und dem Iran. Der sinnlose Krieg dauerte ganze 8 Jahre und forderte in etwa eine halbe Millionen Menschenleben. Der Eintritt beträgt 5,00 € und man bekommt einen Audioguide (auch in Deutsch) überreicht. Zu Beginn der Ausstellung wendet man sich rechts vom Ticketschalter. Dort siehst du die wenigen Habseeligkeiten, die die im Krieg ums Leben gekommenen Soldaten mit sich führten. Von jedem Soldaten wurde ein digitales Bild erstellt, das einen aus jedem Winkel anzuschauen scheint. Was ein trauriges Gefühl in mir weckte. Einige sind sehr jung, noch Kinder. Sie wurden von der Regierung selbst als „Freiwillige“ rekrutiert und in die feindlichen Mienenfelder geschickt, damit sich diese mit ihnen in die Luft sprengten. Mein Audioguide verschweigt dies jedoch. Im nächsten Abschnitt erhält man einen umfassenden Eindruck vom Schrecken des Krieges! Man wandert durch nachgebaute zerstörten Ruinen. Eine Multimediashow mit bebendem Boden simuliert einen Bombenangriff! Zwei seitere Räume geben einen guten Eindruck, welche Bedienungen in der extremen Hitze und Kälte in den Sodatengräben geherrscht haben. Immer wieder wird der Krieg als „heiliger Kampf für die gerechte Sache verklärt und der Westen angeklagt Irak unterstützt zu haben. Für mich persönlich war jedoch die Kernbotschaft, dass es im Krieg immer nur Verlierer gibt und unermessliches Leid! (Metrostation Sahid Haqqani)
Ein weiteres Museum für Touristen, die sich für die islamische Revolution interessieren. Hier befand sich einst die amerikanische Botschaft. Heute ist sie von außen mit antiamerikanischen Parolen beschmiert. 1979 kurz nach der Revolution wurde die Botschaft von aufgebrachten Studenten gestürmt, Kohomeini unternahm nichts und die amerikanischen Diplomaten wurden erst nach 444 Tagen wieder freigelassen. Im inneren kann man sich verschiedene Spionagegeräte anschauen. Besonders hervorzuheben ist wohl eine aufgebrochene Codiermaschine. Ich sprach mit einem Angestellen im Museum. Laut ihm versuchten die Amerikaner wohl noch schnell alle belastenden Dokumente verschwinden zu lassen. Man klebte aber ihn mühsamer Kleinarbeit wieder alle Schnipsel zusammen und fand heraus, dass die Amerikaner nicht einmal ihrem engstem Verbündeten, dem Schah selbst trauten und diesen abhörten. Ob die Geschichte stimmt möchte ich weder bezweifeln noch bekräftigen. Ich möchte aber noch hinzufügen, dass die Iraner selbst keinesfalls die feindliche Haltung ihrer Regierung zu den USA und dem Westen teilen, sondern ein sehr positives Bild von uns haben! (Metrostation Taleghani)
Diese Brücke ist ein modernes Kunstwerk verbindet den Taleghani Park und den Abo-Atash Park über eine Länge von 270 m. Du kannst die auf mehreren Ebenen überqueren. Von zwei großen Plattformen hast du eine überragende Aussicht auf die Hochhäuser und Berge Teherans. Die Brücke wurde von einer iranischen Architektin kostruiert und erhielt dafür mehrere internationale Preise. Die Iraner sind sehr stolz auf sie, verkörpert es doch einen modernen Iran, wo Frauen auch etwas erreichen dürfen. So wundert es auch kaum, dass vor allem junge Iraner den Platz aufsuchen um Fußball zu spielen oder ein Picknick zu machen. Denn hier lässt sich am Besten träumen! (Metrostation: Sahid Haqqani)
Essen: in der Nähe der Brücke auf der Seite des Abo Atash Parks befindet sich „The Wooden Food Court“, darin befinden sich mehrere Schnellrestaurants mit Salaten, Burgern, Fish & Cips und vieles mehr!
In Prunk und Protz ist Kohomeini begraben. Kurz nach seienem Tod 1989 wurde mit dem Bau dieses gignatischen Monuments mit der goldenen Kuppel begonnen und es ist immer noch nicht fertiggestellt. Von der Metrostation ist sie schon von Weitem zu sehen. Ich passierte eine lange Promenade, ging an Essens- und Devotionalienständen vorbei und erreichte schließlich den Haupteingang, der sich linker Hand befindet. Es gibt einen Eingang für Männer und einen für Frauen. Wachmänner kontrollierten meine Kamera, ich durfte sie aber mitnehmen und Fotos machen. Der Besuch ist selbst für Touristen völlig kostenlos, seine Schuhe kann man an der Gaderobe abgeben. Nachdem ich die Vorhalle durchschritten hatte, erwarteten mich mächtige Mamorsäulen und reiche stuckvazierte Decken, gegen die alle 18 Paläste des Schahs plötzlich ziemlich bescheiden wirkten! In der Mitte des Gebäudes befindet sich das Grab Kohmeinis in einem großen Schrein. Die Moschee bietet Platz für viele tausende Besucher pro Tag, während meines Besuches waren jedoch nur eine handvoll da. Verlässt man den Haupteingang wieder und geht ein Stück weiter gerade aus, kann man sehr gut den Damavand sehen, der mit 5604 m der höchste Berg Irans ist. (Metrostation: Haram-e Motahar)
Grüner Palast, Weißer Palast oder Kohomeini-Schrein, das schönste Bauwerk in ganz Teheran ist ohne Zweifel der Golestan-Palast. Zu deutsch, der „Blumenpalast“ wurde Anfang des 19. Jhdt. fertigestellt, war Regierungsitz der Kadscharenherrscher und des letzten Schahs von Persien. Für die verschiedenen Bereiche muss man sich wiedrum seperat unterschiedlich teure Tickets kaufen (zwischen 2,50€ – 5 €). Im Inneren befindet sich ein wunderschöner, Schatten spendender Garten. Ideal um sich von der Hektik und dem Lärm der Stadt zu erholen! Sehr beeindruckend sind auch die mit zahlreichen mit Emaillekacheln verzierten Wände. Der Mamorthron aus Alabaster steht inmitten eines großen verspiegelten Saales und im Spiegelsaal schillert dir eine komplett verspiegelte Wand in allen möglichen Farben entgegen. (Metrostation Panzdah Khordad)
Nachdem ich schon viel über die verschiedenen Musikinstrumente des Irans gehört hatte, musste ich dieses Museum einfach besuchen. Neben einer Vielzahl anderer Instrumente werden die Tar vorgestellt, die einen 8er förmigen, doppelten Resonanzkörper besitzt. Oder die Setar, eine dreiseitige Langhalslaute. Die Santur hat große Ähnlichkeit zu unserem Hackbrett und das Ghichak sieht wie eine sehr klobige Geige aus, wird aber wie ein Kontrabass gespielt. Sehr schön ist auch der Auidoguide, den man für das Museum erhält, zu jeder Instrumentengruppe gibt es eine ausführliche Erklärungen und eine Hörprobe macht das Musikerlebnis perfekt! Entritt: 5 € (Metrostation: Tajrish + 14 min Fußweg)
In Teheran gibt es den großen Bazar (Bazar-e Bozorg), welcher sehr wuselig und hekitisch ist. Dabei musste ich wirklich aufpassen, dass ich mich nicht heillos verlaufe!
Der etwas kleinere und Touristen unbekanntere Tardish Basar ist mein persönlicher Lieblingsbasar in Teheran. Im Außenbereich befinden sich die Dattelverkäufer, Gemüse- und Gewürzhändler. Im Inneren findest du die Stände der Handwerker. Im Gegensatz zum Großen Basar tauchte ich hier ein in eine schöne, relaxte Atmosphäre ein, wo man in Ruhe stöbern kann. Es werden Schischas, Schmuck und Töpferwaren angeboten. Kreativität wird hier groß geschrieben ich fand einige schöne Souvenirs, die ich niergendswo sonst im Iran gesehen habe. (Metrostation Tajrish)
Dieses Museum befindet sich im inneren der Nationalbank Irans. Für das Museum gibt es sehr strenge Sicherheitsvorschriften, so muss man sein komplettes Gepäck, sowie seine Kamera abgeben (darum habe ich leider keine Fotos) und eine Sicherheitsschleuße durchqueren. Kaum verwunderlich siehst du erst die unermesslichen Schätze und Reichtümer, die sich über viele Jahrhunderte anhäuften. Mit Rubinen, Smaragden und Diamanten verzierte Globus aus purem Gold und zahlreiche ebenso verschönerte Schwerter und Schilde brachten mich dazu einfach nur mit offenem Mund dazustehen.
Eingige der berühmtesten Diamanten befinden sich hier, wie der Koh-i-Noor-Diamant („Berg des Lichts“), der Darya-ye Noor-Diamant („Ozean des Lichts“), die mit erfolgreichen Feldzügen nach Indien ins Land kamen. Weitere Diamanten sind der Shah-Diamant, sowie der Samarische Spinell, der größte seiner Art! Alleine für den Pfauenthron, der auch den Schahs von Persien als Krönungsthron diente, wurden 26.733 Edelsteine verwendet! Achtung das Museum ist nur Samstags, Sonntags und Dienstags von 14:00 to 16:00 Uhr geöffnet. Der Entritt kostet 5 €.
Falls du dich immer schon gefragt hattest, was einen Edelstein selten und begehrt macht, dann empfehle ich dir an einen der regelmäßigen Führungen teilzunehmen, zu denen du dich einfach dazustellen kannst, man erhält sehr viele interessante Informationen über die verschiedenen Stücke. (Metrostation: Saádi)
Du willst dir Teheran mal von oben anschauen, dann solltest du in die Berge fahren. Genauer gesagt zum Berg Tochal. Im Winter kann man hier sogar Schifahren und selbst wenn du nur wie ich den Ausgangspunkt der Wanderung auf den Berg, in der Nähe des Tochal Ski Clubs, besuchtst, hast du eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt. Die Hochhäuser scheinen wie Pilze aus der Erde zu schießen und erstrecken sich von einem Hang des Talkessels zum anderen. Wenn du Abends kommst ist hier immer sehr viel los und die Stadt erstrahlt in einem hellen, verzaubernden Licht. (Metrostation Tajrish: 1 h Fußweg, besser ein Taxi nehmen es geht bergauf)
Essen: Es gibt einen großen Foodcourt in dem von klassischen Gerichten wie Kebap bis zur Pizza alles angeboten wird
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